Frauenbund Dettingen

Im vollbesetzten Reisebus startete der Katholische Frauenbund Dettingen am 20. Juni zu seinem Jahresausflug nach Iphofen.

Dort angekommen liefen wir durch ein gut erhaltenes Stadttor in den historischen Ortskern. Bis wir an der Touristikinformation ankamen sahen wir die Stadtmauer und eine prächtige Kirche und waren von dem Erhalt der alten Mauern sehr beeindruckt.

 

Zwei Gästeführer empfingen uns, die nach einem gemeinsamen Foto unsere Gruppe in zwei Einheiten teilten. Anschließend wurden wir gedanklich und später zu Fuß durch die einzigartige Stadtgeschichte geführt, die Herrschaftsstrukturen geprägt hatten. Mit einem Holzleiterwagen, der mit Gegenständen aus dem Mittelalter beladen war, liefen wir zur Stadtpfarrkirche St. Veit, die 1414 erbaut und eine Riemenschneider Figur „Johannes der Evangelist“ erhielt.2406KDFBAusflugIphofen

Während dem Vortrag auch über das Blattgold an manchen Mauerwerken und Figuren in der Kirche, bekam unsere Reiseorganisatorin Charlotte einen mit Blattgold verzierten Finger, mit der Bitte „diesen“ doch nicht mehr zu waschen.

Weiter ging die Reise am Turmwärteraufgang vorbei zum Rödelseer Tor. Dort bekam eine Teilnehmerin einen mittelalterlichen Helm aufgesetzt, einen breiten halbarmlangen Handschuh an und eine Lanze dazu. Mit ihr waren wir auf einem kurzen Weg außerhalb der Stadtmauer unterwegs und fühlten uns sicher vor den Feinden, die uns gedanklich angreifen könnten. Zurück - innerhalb der Stadt - standen wir vor dem Henkersturm. Damals konnten in Ruf gekommene Frauen, die hingerichtet werden sollten, beim Henker sich „Freibitten“. D.h. er konnte sich eine aussuchen und zur Frau nehmen. Die soliden Frauen wollten ihn nicht.

Der weitere Weg führte uns durch die Kanalgasse. Der damalige Unrat, der sich in den Gassen angesammelt hatte, blieb in den Gassen liegen und die Bürger zogen über ihre Schuhe sogenannte „Trippelholzschuhe“ mit erhöhtem Absatz an. Somit blieben die eigenen Schuhe sauber und stanken nicht. Eine freiwillige Teilnehmerin konnte diese Holzschuhe ausprobieren.

Zum Schluss endete der historische Rundgang auf dem Marktplatz am schönen Marienbrunnen und dem Rathaus, in dem man früher im Erdgeschoss Bäcker und Metzger vorfand. Rechts und links unterhalb der Treppe befand sich das sogenannte „Narrenhäuslein“ oder „Hundsloch“, in das wurden Personen gesteckt wurden um ihre Schandstrafen zu verbüßen, die zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung vollstreckt wurden.

 

2406KDFBAusflugIphofen03Nach einer ausführlichen Stadtführung, die dann an der BioBausewein-Gaststube endete, konnte sich jeder ausgiebig laben und wieder in unser Jahrhundert eintauchen. Nach dem Mittagessen hatten wir genügend Zeit das bildschöne Städtchen nochmals anzuschauen und anschließend in einem Garten-Café ein Stückchen Kuchen genießen.

Um 17:00 Uhr wurde die Busheimreise angetreten und jeder freute sich über den regenfreien und den von Charlotte Trageser super organisierten erlebnisreichen Ausflugstag. Herzlichen Dank an Charlotte!

Ute Merget

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